Felsmalereien aus der Frühzeit der Geschichte
Wäre das Kaninchen nicht gewesen …
Doch gehen wir noch einmal kurz zurück ins Jahr 1940: Da jagt ein Hund namens Rabot ein Kaninchen und folgt ihm in ein kleines Loch. Die vier Jugendlichen, die mit dem Hund unterwegs sind, stellen fest, dass sich hinter dem vermeintlichen Kaninchenloch eine ganze Höhle versteckt. Der Forschergeist ist geweckt: Die Jugendliche erkunden die Höhle, entdecken die Wandmalereien, geben ihre Entdeckung weiter – und schon wenige Monate später steht Lascaux unter Denkmalschutz.
Bis heute ist Lascaux eine Höhle der Superlative: Etwa 2.200 Darstellungen vor allem von Tieren sind hier mit mineralischen Pigmenten an die Wände gemalt oder in den Stein geschnitten – darunter Hirsche, Stiere, Steinböcke und Rinder.
Vom Original zur Kopie
1948 wird die Höhle von Lascaux der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Doch die intensive touristische Nutzung verändert das sensible Raumklima der Höhle und verursacht irreversible Schäden an den empfindlichen Wandgemälden. 1963 entscheiden die Behörden daher, Lascaux zu schließen.
Stattdessen entsteht in den Jahren danach in unmittelbarer Nähe eine Kopie der Höhle, die 1983 unter dem Namen Lascaux 2 eröffnet wird. Das Duplikat ist dem Inneren der echten Höhle nachempfunden, die Strukturen der Höhlenwände und die prähistorischen Gemälde exakt nachgebildet.
Im Dezember 2016 eröffnet die zweite, technisch aufwendigere und erstmals vollständige Reproduktion der Höhle von Lascaux, eingebettet in das Internationale Zentrum für Parietalkunst.
Lascaux 4 – das internationale Zentrum für Parietalkunst
Im Dezember 2016 eröffnet das Internationale Zentrum für Parietalkunst (Kunst der Felsmalerei) in Montignac-Lascaux. Es informiert über prähistorische Kunst und Felsmalereien im Dordogne-Tal, der Wiege des Cro-Magnon-Menschen. Das Gebäude mit seiner monumentalen Glasfassade fügt sich perfekt in die Landschaft ein. Das Innere ist sparsam arrangiert und ist der Wissensvermittlung mit digitalen Technologien vorbehalten. Teil des Zentrums ist eine exakte und erstmals vollständige Reproduktion der ursprünglichen Höhle von Lascaux. Um eine perfekte Kopie zu erstellen, nutzte ein Team von 50 erfahrenen Künstlern die digitale Fotografie und Laserbelichtung. Jede Felsmalerei wurde Strich für Strich reproduziert. Auch Temperatur, Luftdruck, Feuchtigkeit und Geräusche der Räume sind mit dem Original identisch.
Das erwartet Sie in Lascaux 4
Im Internationalen Zentrums für Parietalkunst entdecken Sie bei einem Rundgang die menschliche Frühgeschichte. Ihr Begleiter: ein Tablet, das je nachdem, wo Sie sich gerade aufhalten, die passenden Informationen einspielt. Der Rundgang beginnt unter freiem Himmel. Höhepunkt des Besuchs ist die Rekonstruktion der Höhle von Lascaux in ihrer ursprünglichen Größe. Hinzu kommen Räume, in denen Sie sich über die Entdeckung der Höhle und die Felsmalereien informieren können.
Auf einen Blick: Die Höhle von Lascaux
Adresse: Lascaux 4, Centre International de l’Art Pariétal, F-24290 Montignac, Tel: +33(0)5 53 50 50 50 99 10 10
Hier finden Sie Öffnungszeiten. Preise, Rabatte, Gruppenpreise in deutscher Sprache
E-Mail: contact@lascaux.fr
Weitere Infos in deutscher Sprache: http://archeologie.culture.fr/lascaux/de